Die Wackelzahnpubertät

Erste Hilfe für Alltagskonflikte mit deinem Kind

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Wackelzahnpubertät – „Wackeln die Zähne, wackelt die Seele„.

Eigentlich dachte ich, dass zwischen der „Trotzphase“ und der Pubertät so etwa 5 Jahre liegen, in denen ich mal verschnaufen kann. Und dann kam mein ältester Sohn in die Wackelzahnpubertät. Und zwar just in dem Moment, in dem der erste Zahn anfing zu wackeln. Man hätte die Uhr danach stellen können.

Plötzlich herrschte zu Hause ein anderer Ton, der mich manchmal mit offenem Mund dastehen ließ. In diesem Artikel möchte ich dir Informationen an die Hand geben, mit denen du besser verstehen wirst, was in deinem Kind in der Wackelzahnpubertät vorgeht. Alleine das Wissen, wie sich dein Kind fühlt, wird dir helfen, gelassener mit dieser höchst herausfordernden Zeit umzugehen.

 

Merkmale der Wackelzahnpubertät: „Geh weg – komm her!“

Die Wackelzahnpubertät beginnt etwa im 5. Lebensjahr und erstreckt sich bis zum 11. Lebensjahr. Wobei die spannende Zeit sicherlich bis etwa zum achten / neunten Lebensjahr abgeschlossen ist, denn bis dahin fallen die oberen und die unteren vier Schneidezähne aus.

Auch in der Wackelzahnpubertät ist dein Kind voll und ganz den großen Gefühlen, die auf es einprasseln, ausgeliefert. Wut, Trauer, Freude, unendliche Liebe und absoluter Größenwahn, alles kann passieren. Und zwar manchmal fast gleichzeitig.

Dein Kind ist jetzt entweder sehr wütend oder sehr anhänglich. Beide Gefühle sollten von dir als Elternteil empathisch begleitet werden. In dieser Zeit wollen sie im einen Moment ausziehen und im nächsten Moment kuscheln sie sich an dich und brauchen Nähe.

Die Wackelzahnpubertät ist weder für Eltern noch für Kinder einfach. Fällt es doch verständlicherweise nicht so leicht auf den Kuschelwunsch des Kindes einzugehen, wenn gerade noch ein „dumme Kuh“ durch den Raum flog.

Ein weiteres typisches Verhalten in der Wackelzahnpubertät ist lautes Schreien oder kreischen und lautstarkes Gemecker und Gemotze im einen und Nähestreben im nächsten Moment. Die Ambivalenz der starken Gefühle ist für Eltern und Kind gleichermaßen herausfordernd.

Im Leben des Wackelzahnkindes findet gerade sehr viel Umbruch statt. Alleine schon, dass es bald in die Schule kommt oder in der ersten oder zweiten Klasse ist, kann Sorgen und Ängste auslösen, oder eben auch Wut, Aggression oder Überschwänglichkeit. Gerade in dieser Zeit verändert sich der Körper eines Kindes sehr stark und es braucht Bewegung, um die körperlichen Verhältnisse ständig neu auszubalancieren und zu koordinieren. Den ganzen Tag still auf einer Schulbank sitzen ist alles andere als artgerecht in dieser Phase.

Das Kind in der Wackelzahnpubertät erlebt körperliche Veränderungen und zunehmende kognitive Reife und Entwicklung. Das Kind versteht immer mehr komplexe Zusammenhänge, will partizipieren und die eigene Autonomie leben. Es fühlt sich selbständig, aber genau das macht auch Angst. Durch die rasante Entwicklung fühlen sich die Kinder schnell überfordert.

Anders als in der Pubertät erlebt dein Kind sehr intensive Gefühle und verhält sich oft irrational, aber das ist nicht hormonell gesteuert. Die Kinder verarbeiten in dieser Zeit die innerlichen und äußerlichen Veränderungen, die jetzt passieren, mit Gefühlsausbrüchen.

Siehe hierzu auch den Videokurs zum Thema „Weinen und Wüten“ in „deinem bindungsorientierten Mitgliederbereich„.

 

Wann wachsen die Backenzähne?

Zusätzlich zum Verlust der Milchzähne wachsen um den 6. Geburtstag noch die ersten bleibenden Zähne, nämlich die Backenzähne. Diese Zähne sind mit dafür verantwortlich, dass sich langsam der Kiefer und damit das Aussehen deines Kindes verändert. Wenn noch kein Wackelzahn erkennbar ist, dein Kind jedoch alle Anzeichen der Wackelzahnpubertät zeigt, schau in seinen / ihren Mund, ob die neuen Backenzähne schon durchblitzen.

Diese neuen Backenzähne können übrigens auch Schmerzen bereiten, zum Beispiel Kopf- oder Kieferschmerzen.

 

Dein Kind braucht dich jetzt! Stelle sicher, dass du weiterhin da bist!

Wichtig zu wissen: Du bist weiterhin die wichtigste Bezugsperson für dein Kind. Auch, wenn es in Gedanken schon die Koffer packt und geht. Das zu wissen ist wichtig, weil Eltern dazu neigen zu denken, ihr Kind braucht sie nun weniger. Kein Wunder, bei solchen Aussagen.

Tatsächlich aber ist dein Kind gerade jetzt besonders auf deine Hilfe angewiesen, es braucht deine Rückversicherung. Begegne ihm / ihr auf Augenhöhe. Es hat ein Recht auf Selbstbestimmung und Respekt.

Dein Kind tut nichts gegen dich, sondern für sich!

Begleite, sofern es dir kräftemäßig gerade möglich ist, so oft du kannst die starken Gefühle deines Kindes empathisch, liebevoll und zugewandt. Höre deinem Kind zu. Sei für dein Kind da. Nehme die Gefühle an, wie sie kommen. Die Wut muss raus! Beachte die Wutregeln: Niemand darf verletzt werden und nichts darf kaputt gehen.

Wisse, dein Kind spielt keine Machtspielchen mit dir, wenn es dir in einem Moment sagt, du sollst gehen und gleich darauf hinterherruft, du sollst doch bleiben. Warum es das tut, weiß es selbst nicht. Die Gefühle fahren Achterbahn.

Wenn dein Kind in der Wackelzahnpubertät einen Ausbruch hat, ist es in Not. Zeige ihm / ihr dann vor allem deine bedingungslose Liebe: „Ich bin hier, wenn du mich brauchst!“

Übrigens: Hinter Wut steckt oft Traurigkeit und nicht selten der Ruf nach Liebe.

Schenke deinem Kind gemeinsame Zeit. Bereitet ein Abendessen vor und nehmt es zusammen ein, unterhaltet euch, interessiere dich für dein Kind. Vor allem am Abend genießen es auch in dieser Lebensphase die Kinder, wenn wir sie ins Bett bringen.

Meistert dein Kind (mit deiner liebevollen Unterstützung) diese Krise, geht dein Kind daraus mit wachsender Reife und Kompetenz hervor. Es entsteht eine individuelle Persönlichkeit.

Für persönliche, individuelle Hilfe stehe ich an deiner Seite. Schreibe mich gerne an!

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